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Handwerk - Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit
Wir waren Teilnehmer beim Zukunfts-Check Nachhaltigkeit im Rahmen der Initiative "Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit" der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V.
Unsere Urkunde und den gesamten Bericht können Sie hier einsehen.
Bericht zum Zukunfts-Check Nachhaltigkeit der Handwerkskammern
Betrieb:
Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH
Heerweg 24
26629 Holtrop
Handwerkskammer:
Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich
Der Zukunfts-Check Nachhaltigkeit ist eine von drei integrativen Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V. im Rahmen des Kennzeichnungsverfahrens für Nachhaltigkeitsanstrengungen.
Der Zukunfts-Check Nachhaltigkeit umfasst alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit:
- Ökonomie
- Soziales
- Ökologie
Teilnehmer:
- Wärmetechnik Holtrop Ostfriesland GmbH:
- Frau Tina Lienemann
- Herr Albert Lienemann
- Handwerkskammer für Ostfriesland:
- Frau Svea Janssen
- Herr Thomas Harms
Vor-Ort-Termine:
- 08.2024
- 09.2024
1. - Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH
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Die Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH, landläufig bekannt als Lienemann Die Bad- und Heizungsgestalter, mit Sitz in Holtrop, im Heerweg 24, 26629 Holtrop blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte im Handwerk zurück.
Gegründet am 01. Mai 1888, als sich der damalige Schmiedemeister Jann Janssen Lienemann selbstständig machte, steht der Betrieb seit über einem Jahrhundert für Qualität und Handwerk. Im Jahr 1968 wurde die Firma Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH gegründet und legte ihren Schwerpunkt auf die Heizungstechnik und Badgestaltung. Bereits 1965 wurde ein Erweiterungsbau vorgenommen, um dem wachsenden Bedarf des Betriebes gerecht zu werden. Ende 1978 wurde das Angebot durch eine Badausstellung erweitert, die seither den Kunden die Möglichkeit bietet, sich umfassend inspirieren und beraten zu lassen.
Heute wird der Betrieb insgesamt in der vierten Generation geführt, die Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH befindet sich inzwischen in der zweiten Generation. Als Handwerksbetrieb liegt der Fokus auf den Bereichen Sanitär, Heizung, Klima (SHK), der Nutzung alternativer Energien sowie der Gestaltung von Bädern. Die Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH überzeugt durch ihre Fachkompetenz und Innovationskraft und bietet maßgeschneiderte Lösungen für zumeist private aber auch gewerbliche Kunden. Die Rechtsform des Unternehmens ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Der werbliche Auftritt erfolgt unter Lienemann Die Bad- und Heizungsgestalter.
Mit einer über 130-jährigen Tradition und einem fokussierten Blick in die Zukunft ist die Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH ein verlässlicher Partner im Handwerk, der stets auf Qualität und Kundenzufriedenheit setzt.
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Neben dem Unternehmer-Ehepaar besteht der Betrieb aus 19 weiteren Mitarbeitenden: Zwei Meistern, sieben Gesellen, drei Auszubildenden und sieben Angestellten. Von den 19 Mitarbeitenden sind vier weiblich und 15 männlich. Die Angestellten übernehmen administrative und unterstützende Aufgaben am Standort, während die Meister und Gesellen für das operative Geschäft auf den Baustellen verantwortlich sind.Der Betrieb legt großen Wert auf die Ausbildung junger Fachkräfte und bietet aktuell drei jungen Menschen die Möglichkeit, die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zu erlernen. Die Ausbildung erfolgt praxisnah und unter der Anleitung erfahrener Meister und Gesellen, um so auch die zukünftige Fachkräftesicherung zu gewährleisten.Aufgrund der Betriebsgröße wird auf ein formelles Organigramm verzichtet. Die internen Abläufe basieren auf klaren Zuständigkeiten und direkten Kommunikationswegen. Die gelebten Strukturen haben sich etabliert und werden den betrieblichen Anforderungen gerecht.
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Der Führungsstil des Geschäftsführers ist kooperativ und charismatisch, gelegentlich auch patriarchisch. Seine rechte Hand, Herr Buss, übernimmt die Einteilung der Mitarbeitenden für die Baustellen. Dank seiner langjährigen und praktischen Erfahrung kann der Altgeselle die geplanten Arbeiten realistisch einschätzen und effektiv koordinieren.
Der Umgang mit den Mitarbeitenden ist geprägt von Ehrlichkeit, Fairness und Wertschätzung. Der Betrieb pflegt eine familiäre Atmosphäre, in der im Sinne der Duz-Kultur das „Du“ verwendet wird. Alle Mitarbeitenden, sowohl im kaufmännischen als auch im der gewerblichen Werkstatt, erhalten einheitliche Arbeitskleidung: Oberteile in Rot, kombiniert mit dunklen Hosen.
Die Mitarbeitenden sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern werden als „Mensch“ wertgeschätzt, was sich in gemeinsamen Sommerfesten, Weihnachtsfeiern und besonderen Anerkennungen zeigt. An Geburtstagen gibt es einen gemeinsamen Imbiss und Getränke. Bei Betriebsjubiläen und besonderen Anlässen wie Hochzeitstage, runde Geburtstage oder das Erlangen des Meistertitels werden im Sinne der ostfriesischen Bräuche Bögen gebracht oder ggf. Feierlichkeiten organisiert oder individuelle Anerkennungen überreicht.
Der Betrieb setzt auf feste Arbeitszeiten, da sich dieses Modell in der Praxis bewährt hat. Ein tägliches morgendliches Briefing informiert über die anstehenden Arbeitseinsätze. Neben der klassischen 5-Tage Woche, wird die 4-Tage Woche sowie Teilzeit-Arbeitsmöglichkeiten im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeboten.
Insgesamt zeichnet sich der Betrieb durch eine wertschätzende Führungskultur und ein vertrauensvolles Miteinander (beispielsweise bei der Nutzung von Firmenfahrzeugen) aus, das die Mitarbeitenden motiviert und das Team insgesamt stärkt.
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Der Schwerpunkt des Betriebs liegt in der Sanierung von Badezimmern und der Installation neuer Heizungsanlagen, mit einem besonderen Fokus auf alternative Energien wie Wärmepumpen, Hackschnitzelanlagen und Pelletheizungen. Im Neubausektor gehören zudem die Installationen von Lüftungsanlagen zum Leistungsspektrum. Der Umsatz verteilt sich dabei auf 30 % für Bäder, 60 % für Heizungen und 10 % für sonstige Dienstleistungen. Gemessen am Umsatz tragen die Bereiche Bad und Heizung gleichermaßen zur Konstanz bei.
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Auf Grund der Wärmewende war die Nachfrage im Badsegment zuletzt stagnierend, zeigt jedoch nun einen Aufwärtstrend. Im Heizungsmarkt herrscht nach Aufruhr durch den Ukraine-Krieg inzwischen Verunsicherung, was zu einem Rückgang und einer Marktberuhigung führt. Im Jahr 2023 stieg der Umsatz durch die hohe Nachfrage an Wärmepumpen um fast 50% an. Das Jahr 2023 stellte daher ein außergewöhnliches Jahr dar; für 2024 wäre ein Umsatzniveau vergleichbar mit dem von 2022 realistisch und erstrebenswert.
Für die kommenden zwei bis fünf Jahre wird erwartet, dass sich der Markt für Bäder stabilisiert und eine Erholung eintritt. Auch im Heizungsmarkt wird mit einer Beruhigung gerechnet, insbesondere durch eine Entspannung der politischen Diskussionen und durch Klarheit in Regelwerken und bei Fördermöglichkeiten.
Der Betrieb bleibt somit insgesamt gut aufgestellt, um den aktuellen und zukünftigen Marktanforderungen gerecht zu werden, da es zusätzlich umfassende Serviceleistungen wie Wartungsarbeiten an Thermen, Wärmepumpen, Hackschnitzelanlagen und Pelletheizungen anbietet. Die Struktur in der ostfriesischen Landschaft ist von Gasthermen geprägt, so dass ein großer Kundenstamm für Wartungen und Serviceleistungen vorhanden ist und zu einem konstanten Anteil des Umsatzes beiträgt.
Diese Arbeiten werden den Kunden proaktiv und rechtzeitig mit Terminvorschlag angeboten.
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Der Betrieb bietet seine Dienstleistungen im Bereich Bad und Heizung überwiegend privaten Eigenheimbesitzern in der Region an. Diese Zielgruppe macht 90 % des Umsatzes und Gewinns aus. Der verbleibende Anteil verteilt sich auf andere Kundengruppen.
Die Privatkundschaft, insbesondere Personen im Alter von 50 Jahren und älter, bleibt auch in Zukunft eine lukrative Zielgruppe. Diese Kunden schätzen die umfassende Beratung des Unternehmens und haben sowohl die finanziellen Mittel als auch den Wunsch nach qualitativ hochwertigen Lösungen. Der Betrieb sieht weiterhin großes Potenzial in der Ansprache und Betreuung dieser Kundengruppe, da deren Bedarf an hochwertigen Produkten und individuellen Beratungsleistungen stetig bleibt.
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SWOT-Analyse der Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH:
Stärken:
- Frühzeitige Beschäftigung mit erneuerbaren Energien: Der Betrieb hat sich frühzeitig auf Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien konzentriert. Diese Expertise und langjährige Erfahrung stärken seine Position im Markt und tragen zu einem guten Ruf bei.
- Langjährige Erfahrung und guter Ruf: Die umfassende Erfahrung in der Vermarktung, Installation und Wartung von erneuerbaren Energiesystemen hat dem Betrieb einen positiven Ruf und Vertrauen bei Kunden eingebracht. Vor allem im Badsegment hat sich das Unternehmen eine solide Reputation erarbeitet und erschließt vor allem über Empfehlungsmarketing neue Kunden.
- Full-Service-Angebot und SHK-9004 Zertifizierung: Der Betrieb bietet einen umfassenden Service, einschließlich Planung, Installation und proaktiver Wartung der Anlagen. Die SHK-9004 Zertifizierung unterstreicht die hohe Qualität und Standards des Betriebs, was ein starkes Verkaufsargument darstellt.
- Netzwerk im ERFA-Kreis: Der regelmäßige Austausch mit überregionalen Betrieben im ERFA-Kreis fördert den Wissensaustausch und ermöglicht es dem Betrieb, von den Erfahrungen anderer Unternehmen zu profitieren, die nicht im direkten Wettbewerb miteinander stehen.
Schwächen:
- Präsidenten-Image: Das Engagement des Unternehmers als Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland kann bei potentiellen Kunden den Eindruck erwecken, dass der Betrieb teuer ist und diese möglicherweise abschrecken.
- Wenig individuelle bzw. fehlende Außendarstellung im Internet: Der Betrieb hat eine unzureichende Online-Präsenz, insbesondere bezüglich konventioneller und erneuerbarer Heizungsanlagen. Dies könnte die Sichtbarkeit bei potenziellen Kunden einschränken und die Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Raum beeinträchtigen.
Chancen:
- Wachsende Nachfrage nach erneuerbaren Energien: Die zunehmende Nachfrage nach erneuerbaren Energien bietet dem Betrieb die Möglichkeit, sein Angebot weiter auszubauen und von den sich entwickelnden Märkten zu profitieren.
- Wachsender Markt im Bereich barrierefreier Umbauten von Bädern aufgrund einer älter werdenden Bevölkerung.
- Technologische Innovationen: Fortschritte in der Technologie, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien sowie der Digitalisierung und der smarthome-Lösungen, eröffnen erweiterungsfähige Geschäftsmöglichkeiten.
- Förderprogramme und staatliche Anreize: Staatliche Förderprogramme und Anreize für erneuerbare Energien können zusätzliche Geschäftschancen bieten und finanzielle Unterstützung für Investitionen in neue Technologien ermöglichen.
Risiken:
- Politische Diskussionen und Änderungen der Förderung: Die Unsicherheit bezüglich zukünftiger Heizsysteme und Änderungen in den Förderbedingungen stellt ein Risiko dar. Dies kann die Planungssicherheit für Kunden und den Betrieb beeinträchtigen und zu Unsicherheit in den Geschäftsbereichen führen.
- Flaute im Neubau-Bausektor: Die aktuelle Flaute im Neubau-Bausektor kann zu einem Rückgang der Nachfrage nach neuen Installationen führen, sowohl im Bad- als auch im Heizungsbereich.
- Wirtschaftliche Unsicherheiten: Wirtschaftliche Unsicherheiten, wie die aktuelle VW-Krise, können die Sanierungsanstrengungen der Kunden hemmen und somit die Auftragslage des Betriebs negativ beeinflussen.
- Negative Stimmungslage verunsichert Endverbraucher und führt in der Folge zur Kaufzurückhaltung bei Investitionsgütern, ebenso bei der Badsanierung.
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In den letzten drei Jahren ist die Anzahl der direkten, regional tätigen Mitbewerber leicht gestiegen. Im Umkreis von sieben Kilometern sind mittlerweile 26 SHK-Betriebe ansässig. Gegenüber unseren Konkurrenten bietet der Betrieb eine umfassende, faire und ganzheitliche Beratung, die auch andere Gewerke berücksichtigt. Dies ermöglicht es, eine integrierte Lösung für den Kunden anzubieten, kann jedoch nicht zu den niedrigsten Marktpreisen führen.
Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal, dass das Unternehmen von den Mitbewerbern abhebt, umfasst einen Full-Service-Ansatz, der auch Aspekte über andere Gewerkgrenzen hinweg berücksichtigt. Zu den zusätzlichen Leistungen gehören eine kostenlose Planung mit Aufmaß und Entwurf, unabhängig davon, ob ein Auftrag zustande kommt. Vor Beginn der Arbeiten sorgt der Betrieb für die Sicherung und Abdeckung von Inventar und Hausausstattung, um Schäden zu vermeiden. Nach Abschluss der Arbeiten wird eine gründliche Reinigung durchgeführt, sodass beispielsweise ein neu renoviertes Bad sofort genutzt werden kann. Zusätzlich informiert das Unternehmen über Fördermittel und bietet den Kunden seine Unterstützung bei der Stellung von komplexen Förderanträgen an. Ein weiteres Plus ist die verlässliche Terminplanung und der Festpreis, der in 95 % der Fälle eingehalten werden kann. Sollte es aufgrund unerwarteten Mehraufwands zu Abweichungen kommen, wird dies frühzeitig und transparent mit dem Kunden kommuniziert.
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Der Betrieb profitiert von den positiven Entwicklungen durch die Energiewende, die Alterung der Bevölkerung und den steigenden Anspruch an hochwertige Bäder. Diese Trends führen zu einer erhöhten Nachfrage nach professionellen Dienstleistungen.
Die zunehmende SELF-Made-Unfähigkeit bei Kunden verstärkt den Bedarf an Fachbetrieben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, hat das Unternehmen einen weiteren SHK-Betrieb erworben. Seit dem 01.04.2019 gehört der Betrieb Erwin Schäfer GmbH aus Carolinensiel zu 50 % Albert Lienemann und zu 50 % seinem Bruder Dieter Lienemann. Die Belegschaft konnte - beide Betriebe betrachtet - in kurzer Zeit von 45 auf 65 Mitarbeiter vergrößert werden.
Die Zukunftsaussichten werden weiterhin als positiv beschrieben. Derzeit wird geprüft, ob der Betrieb Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH extern oder intern fortgeführt werden kann. Zudem ist denkbar, das Fliesenlegerhandwerk künftig extern zu vergeben, da der entsprechende Mitarbeiter langfristig altersbedingt ausscheiden wird - alternativ wird Nachwuchs generiert oder aufgebaut.
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Der Betrieb ist geprägt durch die Familie und den Namen Lienemann, darunter folglich bekannter als unter dem Begriff Wärmetechnik-Holtrop GmbH. Der Betrieb verfolgt keine formalen Leitbildaussagen, jedoch spiegeln zwei Sätze die Unternehmensphilosophie wider: „Die besten Momente sind persönlich!“ und „Unsere Stärke ist unsere Schwäche für schöne Bäder und tolle Heizungssysteme.“ Diese Aussagen verdeutlichen den Fokus auf persönliche Kundenbeziehungen und hochwertige Lösungen.
Der Betrieb positioniert sich als kompetent und vertrauensvoll sowie ehrlich, fair, wertschätzend, innovativ und traditionsbewusst. Diese Eigenschaften prägen die Unternehmensidentität und den Umgang mit Kunden.
Zur Kundengewinnung setzt der Betrieb auf Weiterempfehlungen, verschiedene Werbemaßnahmen, darunter Zeitungswerbung, Facebook, Instagram, Schautage in der Ausstellung und Energieberatungs- bzw. Informationsabende. Die Energieabende, die schon seit 2004 regelmäßig stattfinden, fokussieren sich auf erneuerbare Energien und haben sich als erfolgreiche Quelle für Aufträge etabliert. Zusätzlich werden besondere Projekte gewagt wie z.B. ein Sonnenhaus mit 9000 Liter Energiespeicher oder eine Anlage zur Wärmegewinnung aus frisch gemolkener Milch.
Es ist zu beachten, dass bei der Internet-Suche hauptsächlich Bilder von Bädern angezeigt werden, während SHK- oder Heizungsbilder fehlen. Dies könnte die Sichtbarkeit und Wahrnehmung der umfassenden Leistungspalette des Betriebes beeinträchtigen.
Der eigene Internetauftritt ist hinsichtlich der Darstellung von Leistungen im Heizungssegment, vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien zu erweitern. Ursächlich ist der Fokus auf Bäder durch die Mitgliedschaft der Markengemeinschaft „DIE BAD- & HEIZUNGSGESTALTER“ der Kooperation SHK eG. Dies ist eine genossenschaftlich orientierte Kooperation unabhängiger Fachhandwerksunternehmen der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche in Deutschland, Österreich und Luxemburg. Erst vor kurzem wurde die Marke „DIE BADGESTALTER“, um den Heizungsanteil erweitert, da auch die Kooperationsgemeinschaft den Bedarf der Bewerbung der Heizungsbranche erkannt hat und nun langfristig umsetzen wird.
2. - Motivation, Vision, Ziele der betrieblichen Nachhaltigkeit
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Der Betrieb verfolgt im Bereich der betrieblichen Nachhaltigkeit ambitionierte Ziele, die sowohl die wirtschaftliche Stabilität des Betriebes als auch die Interessen der Mitarbeitenden und Kunden in den Fokus rücken. Aus wirtschaftlicher Sicht strebt der Betrieb eine gesunde Fortführung des Erreichten an, um langfristig stabile und sichere Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden zu gewährleisten. Dabei legt der Unternehmer Wert darauf, dass die Tätigkeiten nicht nur sicher, sondern auch erfüllend sind, was zur Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden beiträgt.
Mit Blick auf die Kunden ist das Ziel, ein verlässlicher und langfristiger Partner zu sein, der nicht nur qualitativ hochwertige Leistungen erbringt, sondern auch Vertrauen aufbaut und pflegt. Diese langfristige Ausrichtung auf Kundenbindung unterstreicht den Anspruch, als SHK-Betrieb nicht nur durch Produkte und Dienstleistungen, sondern auch durch beständige Beziehungen zu überzeugen.
Im Bereich der Nachhaltigkeit sieht sich das Unternehmer-Ehepaar in einer besonderen Verantwortung. Als Präsident der Handwerkskammer nimmt der Unternehmer eine Vorbildfunktion ein, in der es ihm wichtig ist, wirtschaftlichen Erfolg mit Klimaschutz, Ressourcenschonung und Innovation zu verbinden. Ebenso sieht sich die Ehefrau des Unternehmers in Ihrer Rolle als erste Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk, Arbeitskreis Ostfriesland als Treiberin für das Thema Nachhaltigkeit in den ostfriesischen Handwerksbetrieben. Beiden ist bewusst, dass die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks nicht nur ein betrieblicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Beitrag ist, den beide aktiv mitgestalten möchten.
Das Unternehmer-Ehepaar setzt sich somit nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg seines Betriebes ein, sondern auch dafür, diesen mit ökologischer Verantwortung zu vereinen. Dies zeigt sich in der Bereitschaft, neue Wege zu gehen und innovative Lösungen zu fördern, die sowohl dem Betrieb als auch der Umwelt zugutekommen.
3. - Darstellung der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens (IST-Zustand)
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Der Betrieb hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um den eigenen Energieverbrauch signifikant zu senken und sich zunehmend nachhaltig aufzustellen. Ausgangspunkt war ein Energieverbrauch für Warmwasser und Strom von 180.000 bis 200.000 kWh. Durch gezielte Maßnahmen wie die Dämmung des Daches, den Austausch von Fenstern und Türen konnte der Verbrauch auf 100.000 kWh reduziert werden. Weiterhin wurde eine 78 m² große Solarthermieanlage mit 4000 Liter Energiespeicher installiert, die zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung dient, was den Energieverbrauch auf etwa 60.000 kWh und damit auf ein Drittel des ursprünglichen Verbrauchs senkte.
Vor kurzem wurde auf einem Hallendach eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 12,7 kWp sowie einem 10 kWh Speicher installiert, um Strom für den Eigenverbrauch zu erzeugen. Zudem ist eine Pellet-Anlage zur Wärmeerzeugung in Betrieb genommen worden, und es ist angedacht, eine Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel (Propan R290) zu installieren. Diese Maßnahmen zeigen die konsequente Ausrichtung des Betriebs auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Auch im Fuhrpark setzt der Betrieb auf Nachhaltigkeit: Zwei E-Autos sind im Einsatz, und es wird darauf geachtet, Fahrten effizient zu planen und durchzuführen. Die Beleuchtung wurde komplett auf LED umgestellt, und PCs sowie andere elektrische Geräte werden nachts vollständig ausgeschaltet, um unnötigen Standby-Verbrauch zu vermeiden. Auf den Baustellen arbeiten die Mitarbeiter papierlos mit Tablets, was die Effizienz steigert und den Papierverbrauch reduziert.
Im Kundenbereich bietet der Betrieb eine breite Palette an energieeffizienten Lösungen an, darunter Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und Pelletheizungen, einschließlich deren Wartung und Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Zusätzlich werden wassersparende Armaturen angeboten, und gelegentlich werden Systeme zur Regenwassernutzung installiert. Kunden werden aktiv über diese nachhaltigen Lösungen informiert, was das Engagement des Betriebs für umweltfreundliche Technologien unterstreicht. Allein die in den letzten vier Jahren durch den Betrieb installierten mehr als 50 Wärmepumpen substituieren jährlich eine zuvor fossil erzeugte Heizenergie von 1,547 MWh. Bei ausschließlicher Verwendung von regenativ erzeugtem Strom zum Antrieb dieser Wärmepumpen bedeutet dies eine jährliche CO2-Einsparung von etwa 309 Tonnen.
Insgesamt hat der Betrieb bemerkenswerte Fortschritte in der Reduzierung des eigenen Energieverbrauchs und der Förderung erneuerbarer Energien gemacht. Ein möglicher nächster Schritt ist angedacht durch die Installation einer Wärmepumpe, um das nachhaltige innerbetriebliche Konzept weiter zu stärken. Diese Maßnahmen spiegeln den fortschrittlichen und zukunftsorientierten Ansatz des Betriebs wider, wobei jedoch eine kontinuierliche Überprüfung der Systeme auf ihre Effizienz und Integration sinnvoll wäre, um langfristig noch mehr Optimierungspotenziale zu erschließen. Hierzu könnte an ein Monitoring (z.B. mittels des E-Tools) und an ein sog. Energiemanagementsystem gedacht werden. -
Der Betrieb legt Wert auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, sowohl in der eigenen Praxis als auch bei den Lösungen, die er seinen Kunden anbietet. Die Förderung wassersparender Technologien, wie der Einsatz von wassersparenden Armaturen, zeigt als Beispiel das Engagement des Betriebs für Ressourcenschutz. Dies wird durch den sorgfältigen Umgang mit Chemikalien im Betrieb weiter unterstrichen, wo beispielsweise Pumpflaschen anstelle von Sprays verwendet werden, um den Chemikalieneinsatz zu minimieren.
Im Bereich der Wärmepumpentechnologie forciert der Betrieb den Einsatz natürlicher Kältemittel wie Propan, was nicht nur ökologisch vorteilhaft ist, sondern auch den Anforderungen an moderne, umweltfreundliche Kältetechnik entspricht. Die Gestaltung des Firmengeländes mit Grünflächen und einem Biotop trägt zusätzlich zu einem attraktiven Arbeitsumfeld mit Wohlfühlcharakter bei und unterstützt das Gesamtbild eines umweltbewussten Betriebs.
Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe ist in einem SHK-Betrieb grundsätzlich begrenzt, dennoch nutzt der Betrieb diese Materialien, wo möglich. Beispielsweise werden kleine Mengen Holz für Unterkonstruktionen und Hanf für Abdichtungen eingesetzt, was den bewussten Umgang mit Ressourcen weiter betont.
Der Betrieb setzt auf die Installation langlebiger und reparaturfähiger Produkte bei seinen Kunden, um lange Lebenszyklen zu gewährleisten. Dies reduziert nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern minimiert auch den Abfall und die Notwendigkeit häufiger Produktneuanschaffungen. Diese Philosophie zeigt sich auch am Betriebssitz, wo die vorhandenen Flächen effektiv genutzt werden. Der Standort wurde über die Jahre durch Umbauten immer wieder an die neuen Anforderungen angepasst, was einen geringen Flächenverbrauch sicherstellt und die Flexibilität des Betriebs unterstreicht.
Insgesamt zeigt der Betrieb ein starkes Bewusstsein für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, sowohl in der eigenen Betriebsführung als auch in den angebotenen Lösungen für Kunden. Ein forcierter Ansatz zur Nutzung regenerativer Energien mit z.B. natürlichen Kältemitteln könnte jedoch noch weiter zur Nachhaltigkeit beitragen und den Betrieb zu einem Vorbild in der Branche machen.
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Der Betrieb bietet seine Produkte und Dienstleistungen überwiegend regional an, was im Handwerksbereich üblich ist und insbesondere im SHK-Sektor bei Neubau und Sanierung sinnvoll erscheint. Die kurzen Wege zu den Kunden tragen zur Effizienz bei und fördern die Kundennähe. Da der Betrieb auf große Hersteller von Heizungsanlagen und moderne Badausstattung angewiesen ist, kann er in diesen Bereichen jedoch nicht ausschließlich regional arbeiten. Lediglich Bau-Hilfsstoffe wie Sand und Kies werden aus regionaler Förderung bezogen, was den regionalen Bezug zumindest in einem Teilbereich unterstützt.
Der Betrieb arbeitet gewerkeübergreifend und kooperiert eng mit weiteren regionalen Handwerksbetrieben wie Tischlern, Bauunternehmen, Malern und Elektrikern. Diese Zusammenarbeit stärkt die regionale Handwerkslandschaft und ermöglicht dem Betrieb, umfassende Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten, was für die Kunden von großem Vorteil ist.
Das Unternehmerehepaar ist ehrenamtlich stark in der Region engagiert. Der Unternehmer bekleidet das Amt des Präsidenten der Handwerkskammer für Ostfriesland, während seine Frau den regionalen Arbeitskreis der Unternehmerfrauen im Handwerk leitet. Ihr Engagement erstreckt sich auch auf verschiedene regionale und überregionale Netzwerke und Organisationen, darunter der ERFA-Kreis, die Lions, der lokale Sportverein, die Feuerwehr, die Kirche und weitere nahegelegene Einrichtungen. Dieses umfassende Engagement zeigt die tiefe Verwurzelung des Betriebs in der Region, was sich auch im bewussten Einsatz der plattdeutschen Sprache widerspiegelt und so die lokale Identität stärkt.
Insgesamt zeigt der Betrieb eine starke regionale Ausrichtung und Vernetzung, was im Handwerkssektor ein wichtiger Erfolgsfaktor ist.
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Der Betrieb zeichnet sich durch ein starkes familiäres Wir-Gefühl aus, das durch tägliche gemeinsame Rituale wie das Frühstück um 10 Uhr und den Tee um 15 Uhr gefördert wird. Diese regelmäßigen Pausen stärken den Zusammenhalt und tragen zu einem positiven Betriebsklima bei. Die offene Gesprächskultur und die Transparenz, die auch durch die Zahlung nach Tarif geschaffen wird, tragen zusätzlich zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. Die Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Beschäftigten wird aktiv unterstützt und unterstreicht das Engagement des Betriebs für eine verantwortungsvolle und selbstständige Arbeitsweise.
Obwohl es kein formelles Konzept zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt, wird diese Vereinbarkeit individuell geregelt und fair gestaltet. Dies zeigt die Flexibilität des Betriebs, auf die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Die betriebliche Altersvorsorge bietet zusätzliche Sicherheit für ihre Zukunft und ist ein weiteres Zeichen der Fürsorge des Betriebs.
Besonders hervorzuheben ist das Engagement des Betriebs bei der Integration von Schwächeren und Randgruppen. Ein 16-jähriger Auszubildender mit diagnostizierter Lernschwäche erhält derzeit eine Chance im Betrieb, und ein syrischer Flüchtling, der 2020 erfolgreich ausgebildet wurde, arbeitet nun als Geselle. Diese Beispiele zeigen die erfolgreiche Integration und die Bereitschaft des Betriebs, Vielfalt und Chancengleichheit zu fördern.
Im Bereich der Barrierefreiheit bietet der Betrieb Produkte und Dienstleistungen an, insbesondere bei der Planung und Gestaltung von Bädern. Beispiele hierfür sind ebenerdige Duschen, die den Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erleichtern. Dies unterstreicht das Bestreben des Betriebs, Inklusion und Barrierefreiheit aktiv zu fördern.
Insgesamt zeigt der Betrieb eine starke Ausrichtung auf ein positives Betriebsklima, individuelle Mitarbeiterförderung und soziale Verantwortung. Ein möglicher Bereich zur Weiterentwicklung könnte die Einführung eines formellen Konzepts zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein, um die bereits gute individuelle Regelung weiter zu systematisieren. Dennoch demonstriert der Betrieb bereits jetzt eine vorbildliche Balance zwischen Mitarbeiterwohl, sozialem Engagement und Fachkompetenz.
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Der Betrieb engagiert sich aktiv in der Ausbildung junger Fachkräfte und legt großen Wert darauf, potenzielle Auszubildende bereits im Vorfeld über Ferienjobs oder Praktika kennenzulernen. Dieses gegenseitige „Vorfühlen“ ermöglicht es beiden Seiten, die Erwartungen und ein „Hineinpassen“ in den Betrieb zu überprüfen. Derzeit bildet der Betrieb drei Auszubildende aus und zeigt dabei eine klare Bereitschaft und den Willen, auch junge Menschen ohne optimale Ausbildungsvoraussetzungen zu fördern und zu motivieren. Bei guter Leistung der Auszubildenden sind weitere Fördermaßnahmen, wie Auslandsaufenthalte denkbar, was die Investition des Betriebs in die langfristige Entwicklung seiner Auszubildenden unterstreicht.
Im Betrieb engagieren sich zwei der Mitarbeiter ehrenamtlich als Prüfer, um bereits bei den Prüfungen die spezifischen Bedürfnisse des Betriebs zu vertreten und gleichzeitig Einblicke in die Ausbildungsstandards und Anforderungen zu erhalten. Dieses Engagement zeigt den proaktiven Ansatz des Betriebs in der Gestaltung und Weiterentwicklung der Ausbildung.
Zudem denkt der Betrieb darüber nach, ein eigenes Lerntool mit Wissensplattform für die Auszubildenden aufzubauen. Diese Lernplattform könnte eine visuelle Darstellung der Tätigkeiten durch Videos, die entweder selbst erstellt, aus dem Internet bezogen oder über andere Quellen verfügbar gemacht werden, bieten. Dies unterstreicht das Bestreben des Betriebs, innovative und praxisorientierte Lernmethoden zu fördern und den Auszubildenden moderne Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen.
Die Auszubildenden im Betrieb führen ihre Berichtshefte digital, was die moderne Ausrichtung des Betriebs in der Ausbildung verdeutlicht. Es wird darauf geachtet, dass die Berichte pünktlich, strukturiert und vollständig geführt werden, womit auf Papier vollständig verzichtet wird. Diese digitale Herangehensweise fördert nicht nur die Ordnung und Nachverfolgbarkeit, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei.
Insgesamt zeigt der Betrieb ein starkes Engagement in der Ausbildung und Förderung junger Menschen, unterstützt durch moderne zukunftsorientierte Ansätze. Ein möglicher Bereich zur Weiterentwicklung wäre die tatsächliche Umsetzung des geplanten Lerntools, das den Ausbildungsprozess weiter bereichern könnte. Der Betrieb setzt somit ein positives Zeichen für die Bedeutung der Ausbildung im Handwerk und zeigt, dass er bereit ist, in die Zukunft seiner Fachkräfte zu investieren.
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Der Betrieb legt großen Wert darauf, seine Handwerksleistungen stets nach dem neuesten technischen Stand zu erbringen. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Mitarbeiter für den SHK-Kundendienst den sogenannten Kälteschein erwerben, um den Anforderungen moderner Kältetechnik gerecht zu werden. Ebenso sind alle produktiven Monteure zu Fachkräften nach DIN 4645 / zum Wärmepumpenfachmann ausgebildet worden. Auch die Weiterbildung zum Handwerksmeister oder zum Kundendiensttechniker im Bereich der gewerblichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird unterstützt. Im Büro besteht die Möglichkeit für die Mitarbeitenden ihre Kenntnisse durch den Erwerb des kaufmännischen Fachwirts zu erweitern, um die betriebswirtschaftlichen Aspekte des Handwerks besser zu verstehen und anzuwenden.
Zudem setzt der Betrieb auf herstellerinterne Schulungen, mit denen bereits gute Erfahrungen gemacht wurden. Diese Schulungen ermöglichen es den Mitarbeitern, sich direkt über die neuesten Produkte und Technologien der Hersteller zu informieren und diese Kenntnisse in die tägliche Arbeit zu integrieren. Die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter ist somit ein fester Bestandteil der Betriebsphilosophie, auch wenn kein formalisierter Weiterbildungsplan mit einem festen Jahresbudget existiert.
Weiterbildungswünsche der Mitarbeiter werden aktiv angehört und der Unternehmer entscheidet individuell und nach eigenem Ermessen, welche Maßnahmen gefördert werden. Dies geschieht in der Regel mit einem guten Bauchgefühl und unter Berücksichtigung des betrieblichen Nutzens. Bei Bedarf übernimmt der Betrieb die anfallenden Kosten für Weiterbildungen, was die Bereitschaft des Betriebs zeigt, in die Entwicklung seiner Mitarbeiter zu investieren.
Während die flexible und bedarfsorientierte Herangehensweise an Weiterbildungen gut funktioniert, könnte die Einführung eines festeren Weiterbildungsplans oder die Festlegung eines Jahresbudgets langfristig zu einer noch systematischeren Förderung der Mitarbeiter beitragen. Dennoch zeigt der Betrieb bereits jetzt eine klare Bereitschaft, die Qualifikation und kontinuierliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter zu unterstützen und damit die Qualität der erbrachten Leistungen auf einem hohen Niveau zu halten.
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Der Betrieb verfügt über eine selbst entwickelte, Excel-basierte Liquiditäts- und Finanzplanung. Diese ermöglicht eine solide Übersicht und Kontrolle über die finanziellen Ressourcen und hilft dem Unternehmer, fundierte Entscheidungen zu treffen. Betriebswirtschaftliche Daten und Kennzahlen werden regelmäßig analysiert und ausgewertet, unter anderem auch für den ERFA-Kreis. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Ableitung betrieblicher Maßnahmen, was die Anpassungsfähigkeit des Betriebs unterstreicht.
Die Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit ist eine der Stärken des Betriebs. In der Vergangenheit hat er mehrfach bewiesen, dass er flexibel auf Veränderungen im Marktumfeld reagieren kann. Ein Beispiel hierfür ist die frühzeitige Fokussierung auf regenerative Energien und Heizsysteme. Auch die schnelle Anpassung an neue Kundenanforderungen, insbesondere im Bereich der sich ständig verändernden Förderprogramme, zeigt die Bereitschaft und Fähigkeit, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Das Risikomanagement, einschließlich des Forderungsmanagements, wird ebenfalls aktiv betrieben, was dem Betrieb eine zusätzliche Sicherheit verleiht.
Ein weiteres positives Merkmal des Betriebs ist das positive Betriebsklima, welches maßgeblich zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung beiträgt. Die ausgewogene Kundenstruktur ermöglicht es, langfristige und vertrauensvolle Beziehungen zu Kunden und Lieferanten zu pflegen. Diese Beziehungen sind ein zentraler Bestandteil des Erfolgs und tragen zur Stabilität des Betriebs bei.
In Bezug auf die Kundengewinnung in Zukunftsmärkten nutzt der Betrieb moderne Kommunikationskanäle wie Instagram und Facebook. Geplant ist zudem eine zeitnahe Überarbeitung des Internetauftritts, um die Sichtbarkeit und Attraktivität des Betriebs weiter zu steigern. Externes Know-how wird gezielt aus dem ERFA-Kreis bezogen, was den Erfahrungsaustausch und die kontinuierliche Verbesserung des Betriebs fördern.
Es gibt jedoch auch kritische Punkte, die der Betrieb in Zukunft angehen sollte. Obwohl eine grobe Zukunftsstrategie existiert, fehlt es an einer klaren und fixierten Ausrichtung. Die Unsicherheiten in der strategischen Planung könnten langfristig zu Herausforderungen führen. Zudem besteht lediglich ein begrenzter Notfallplan für den plötzlichen Ausfall wichtiger Personen im Betrieb. Es wäre ratsam, den vorhandenen Notfallordner der Handwerkskammer regelmäßig zu aktualisieren, um die Notfallvorsorge umfassend zu gestalten.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Nachfolgeregelung. Obwohl es Ansätze gibt, dass möglicherweise eine familiäre Lösung in Frage kommt, sind diese Pläne noch sehr vage und unkonkret. Angesichts des fortgeschrittenen Alters des Betriebsinhabers (nahezu 60 Jahre) wird die Klärung der Nachfolge zunehmend dringlich.
Insgesamt zeigt der Betrieb eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und eine solide betriebswirtschaftliche Führung. Die bereits erwähnten Unsicherheiten in der Zukunftsstrategie und Nachfolgeregelung sollten jedoch zeitnah aufgegriffen und angegangen werden, um den langfristigen Erfolg und die Stabilität des Betriebs zu sichern.
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Der SHK-Betrieb zeigt eine engagierte Führung durch den Unternehmer und auch durch dessen Ehefrau, jedoch gibt es in einigen Bereichen Handlungsbedarf. Aktuell hat keine weitere Person offizielle Vertretungsrechte des Unternehmers, und es wurde bisher keine Prokura erteilt. Dies könnte im Falle von längerer Abwesenheit oder Ausfall des Unternehmerehepaares zu Herausforderungen führen, da auch die Bankberechtigungen nur wenigen, insbesondere der Frau des Unternehmers, erlaubt ist. Hier wäre eine breitere Absicherung ratsam, um den Betrieb in solchen Fällen handlungsfähig zu halten.
Im Betrieb erfolgt kein strategisch bereichsübergreifender Austausch von Erfahrungen. Dennoch wird das Wissen der Mitarbeiter aktiv genutzt und ausgetauscht, was durch die Arbeit in wechselnden Teams gefördert wird. Eine systematische Strategie zur Dokumentation und Weitergabe von Wissen existiert nicht, jedoch werden alle Kundenprojekte digital dokumentiert. Diese Dokumentation bietet zumindest eine Grundlage, um auf Informationen zurückzugreifen, falls ein wichtiger Know-how-Träger unerwartet ausfällt. Trotzdem besteht hier ein Risiko, das durch eine gezieltere Wissensmanagement-Strategie gemindert werden könnte.
Es wird großer Wert auf die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gelegt. Allerdings fehlt ein festgelegter Weiterbildungsplan oder ein Jahresbudget für Schulungen, was die Planung und Steuerung der Weiterbildungsaktivitäten erschweren. Der Unternehmer selbst ist aktiv in Netzwerken und Kooperationen wie dem ERFA-Kreis und den Treffen der Ems-Achse eingebunden und tauscht sich dort regelmäßig aus. Transferprojekte mit anderen Betrieben oder Forschungseinrichtungen werden jedoch nicht durchgeführt, was vielleicht Potenziale zur Weiterentwicklung ungenutzt lässt.
Der Betrieb sieht derzeit keinen Bedarf an gewerblichen Schutzrechten, was angesichts der aktuellen Geschäftsfelder nachvollziehbar sein mag. Im Bereich Wissensweitergabe und -entwicklung sind zukünftig Aktivitäten geplant, darunter der Einsatz eines Lerntools für die Auszubildenden, um deren Qualifikation gezielt zu fördern.
Zusammenfassend zeigt der Betrieb eine solide Grundlage im Wissens- und Mitarbeitermanagement, doch bestehen Lücken in der strategischen Dokumentation und Notfallplanung. Eine strukturierte Herangehensweise in diesen Bereichen könnte die langfristige Stabilität und Resilienz des Betriebs weiter stärken.
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Der Betrieb ist bestrebt, stets auf dem neuesten Stand der Trends und Entwicklungen im SHK-Markt zu bleiben. Angesichts der sich kontinuierlich ändernden regulatorischen Anforderungen und der bedeutenden Themen wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, insbesondere im Bereich Smart Home, nimmt der Betrieb neue Produkte frühzeitig in sein Angebot auf. Dies zeigt seine Anpassungsfähigkeit und sein Engagement, aktuelle Marktentwicklungen zu integrieren und seinen Kunden moderne Lösungen anzubieten.
Ein Beispiel für das Engagement des Betriebs in diesen Bereichen ist die Mitgliedschaft in der Initiative greenTech Ostfriesland, die auf nachhaltige Technologie und Innovation setzt. Zudem hat der Betrieb bereits Ende der 1990-er Jahre den Innovationspreis erhalten, was seine Bereitschaft und Fähigkeit unterstreicht, sich auf innovative Projekte einzulassen. Durchgeführte Projekte, wie das Sonnenhaus mit Solarthermie und einem 9000-Liter-Enerigespeicher sowie die Entwicklung von Energiekörben zur Wärmegewinnung für Wärmepumpen, belegen die Offenheit des Betriebs für neue und zukunftsweisende Ideen.
Der Betrieb verfolgt auch die Debatten um den Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) im SHK-Bereich. Aktuell wird der Aufwand für die Badplanung mit diesen Technologien als zu hoch und die Technik als zu teuer eingeschätzt. Stattdessen plant der Betrieb, Bäder neben einer Ausstellung auch „digital zu verkaufen“. Kunden bringen häufig Beispielbilder aus dem Internet mit, die in einer Ausstellung nicht vollständig gezeigt werden können. Die digitale Planung und Betrachtung am Bildschirm bieten hier eine wertvolle Ergänzung. Dennoch bleibt eine physische Ausstellung wichtig, um den Kunden einen Eindruck von der Qualität und Haptik der Produkte zu vermitteln.
Insgesamt zeigt der Betrieb ein starkes Engagement für Innovation und Anpassung an aktuelle Trends im SHK-Bereich. Die Bereitschaft, neue Technologien und Ideen zu integrieren, sowie die Entwicklung eigener innovativer Projekte spiegeln eine zukunftsorientierte Ausrichtung wider. Ein Bereich zur weiteren Verbesserung könnte die Evaluierung und mögliche Integration von VR und AR sein, wenn diese Technologien kosteneffizienter und praktikabler werden. Die Kombination aus digitalen und physischen Verkaufskanälen ermöglicht es dem Betrieb, den Kunden umfassende Informationen und Erlebnisse zu bieten, was die Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit stärken.
4. - Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung
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Aus betrieblicher Sicht hat der Unternehmer klare Prioritäten: Klimaschutz und ökonomische Stabilität. Um die betrieblichen Maßnahmen im Bereich Klimaschutz voranzutreiben, ist die zeitnahe Installation einer Pellet-Anlage für die Wärmeversorgung des Betriebs geplant. Zudem wird über die Ergänzung einer Wärmepumpe nachgedacht, um den Anteil regenerativer Energie weiter zu steigern und vollständig auf fossile Brennstoffe wie Erdgas zu verzichten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Optimierung des Internet-Auftritts. Dieser soll vervollständigt, aktualisiert und stärker individualisiert werden. Derzeit liegt der Fokus auf Baddarstellungen, wohingegen Heizungsanlagen, insbesondere regenerative Systeme, bisher nicht ausreichend dargestellt sind. Hier könnten Referenzobjekte eine Lücke schließen. Außerdem soll die Seite persönlicher gestaltet werden, um die Regionalität und die Familie Lienemann hervorzuheben. Gleichzeitig wird eine verstärkte Präsenz in den sozialen Medien angestrebt.
Die Nachfolgefrage soll zunächst zeitnah im familiären Kreis besprochen werden. Neben einer familiären Lösung ist auch eine betriebsinterne Nachfolge oder eine Übernahme durch externe Dritte möglich. Alternativ wäre auch eine Nachfolge in Verbindung mit der Übernahme des Betriebs Erwin Schäfer Heizung-Sanitär-Bauklempnerei GmbH denkbar.
Der Betrieb plant, für seine Mitarbeiter, insbesondere die Auszubildenden, ein Wissenstool in Form einer E-Learning-Plattform einzurichten und so deren Aus- und Weiterbildung zu fördern. Diese Plattform soll es ermöglichen, Ausbildungsinhalte zusätzlich auch durch Videos und entsprechende Abfragen zu vermitteln. Gleichzeitig kann so der Ausbildungsstand der Auszubildenden besser verfolgt werden. Das Tool bietet zudem die Möglichkeit, eigene Videos einzubinden, was das digitale Lernangebot weiter stärkt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Qualifikation und Motivation der Auszubildenden gezielt zu fördern.
Für seine Kunden legt der Betrieb besonderen Wert auf ökonomische Stabilität und Innovationsfähigkeit. Die Kunden erwarten, dass der Betrieb stets über die neuesten Techniken informiert, bei Förderanträgen unterstützt und langfristig für Wartungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen zur Verfügung steht. Zur Erweiterung der Ausstellung plant der Betrieb, ein digitales Verkaufssystem einzuführen. Dies ermöglicht eine individuelle digitale Badplanung, die Kunden auf Endgeräten wie Tablets oder Handys virtuell erleben können. Der Planungsprozess wird dadurch erleichtert und zugleich zu einem ansprechenden Erlebnis für die Kunden.
Der SHK-Betrieb zeigt aus Sicht der Betriebsberater der Handwerkskammer bereits eine sehr solide Aufstellung im Bereich der Nachhaltigkeit. Dies zeigt sich durch gezielte Schwerpunkte und viele bereits umgesetzte Maßnahmen, die neben einer ökonomischen auch auf eine ökologische und soziale Verantwortung abzielen. Diese Anstrengungen verdeutlichen, dass der Betrieb auf einem guten Weg ist, Nachhaltigkeit in den Betriebsalltag zu integrieren.
Die Berater der Handwerkskammer weisen jedoch darauf hin, dass im Bereich der langfristigen ökonomischen Stabilität noch Handlungsbedarf besteht. Besonders dringend ist die Klärung der Unternehmensnachfolge, die bisher nicht konkret geregelt ist. Eine frühzeitige Planung wäre essenziell, um die Zukunft des Betriebes langfristig zu sichern. Zudem sollte der Internetauftritt überarbeitet, aktualisiert und individuell auf die Stärken des Betriebs zugeschnitten werden. Dies könnte nicht nur die Außendarstellung verbessern, sondern auch zu einer stärkeren Präsenz am Markt beitragen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die regelmäßige Aktualisierung der Inhalte des sog. Notfallordners. Dies ist notwendig, um im Falle eines unvorhergesehenen Ausfalls von Schlüsselpersonen die Handlungsfähigkeit des Betriebes zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist auch die rechtliche Vertretungsregelung ein kritischer Punkt. Der Betrieb sollte klare Vertretungsrechte und Regelungen festlegen, damit der Betrieb auf in Abwesenheit der Geschäftsführung handlungsfähig bleibt und alle wichtigen Daten und Zugänge auch im Notfall verfügbar sind.
Zudem wird eine strukturierte Strategie zur Weitergabe von Wissen (Wissensmanagement) empfohlen, um sicherzustellen, dass das Wissen von erfahrenen Mitarbeitenden effizient weitergegeben wird. Auch die derzeitige Excel-gestützte To-do-Liste könnte in diesem Kontext optimiert werden, um interne Arbeitsprozesse und Zuständigkeiten klarer und übersichtlicher zu gestalten.
5. - Handlungsfelder, Maßnahmen und Ziele
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Anvisierte Maßnahmen der Wärmetechnik Holtrop-Ostfriesland GmbH:
- Installation einer Pellet-Anlage und Wärmepumpe für Heizung und Warmwasserversorgung des Betriebes
Ziel: Förderung des Klimaschutzes durch den Einsatz erneuerbarer Energien.
- Optimierung und Individualisierung des Internetauftritts
Ziel: Stärkung der ökonomischen Stabilität durch eine verbesserte Außendarstellung, die die Sichtbarkeit moderner Heizsysteme auf regenerativer Basis sowie den familiären Charakter des Betriebes hervorhebt.
- Einführung eines Wissens- und Lerntools für Auszubildende
Ziel: Verbesserung der Aus- und Weiterbildung durch digitale Lernangebote zur Steigerung der Qualifikation und Motivation der Auszubildenden.
- Einführung digitaler Verkaufsprozesse
Ziel: Erhöhung der ökonomischen Stabilität und Innovationskraft durch digitale Verkaufslösungen, die den Kunden moderne, effiziente Planungs-, Auswahl- und Kaufprozesse ermöglichen.
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Ein Rechenbeispiel
Übrigens haben wir alleine mit der Anschaffung eines unserer beiden Elektroautos jährlich 2.100 Liter (das entspricht 15 Badewannen voll) Diesel gespart.
(Bei 30.000km, einem Verbrauch von 7 Litern Diesel auf 100 km und einer Badewannenkapazität von 140 Litern gerechnet)